Weltklasse-Niveau in der Kuhberghalle
Das gab es in der Ulmer Kuhberghalle noch nie: Zwar haben wir durch Basketball und Handball schon viele hochklassige Spiele in der guten alten Kuhberghalle erleben können. Aber dass an einem Tag neben dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten noch weitere vier Spieler der TOP20 der Weltelite antreten, das war Premiere.
Am vergangenen Sonntag gab es für den TTC Neu-Ulm und dessen Fans einen außergewöhnlichen Doppelspieltag. Am Vormittag empfing das Champions League Team um Dimitrij Ovtcharov die Topmannschaft des K.S. Dekorglass Dzialdowo aus Polen, während das junge Team von Trainer Dima Mazunov am Abend in der TTBL gegen den Tabellenführer Borussia Düsseldorf antreten durfte.
Den Auftakt in den Super Sonntag machten unser Weltranglisten Achter, Lin Yun-Ju, und Jakob Dyjas. Von Anfang an war klar, dass diese Begegnungen keine langweiligen werden würden, was der Beginn des ersten Satzes gleich mal deutlich machte. Zwar hatte Dyjas einen leicht besseren Einstieg in die Begegnung, wodurch er den ersten Satz für sich entschied, aber Lin ließ sich davon nicht beeindrucken. In den weiteren Sätzen zeigte Lin, dass er zurecht in den Top10 der Weltrangliste platziert ist, denn er und sein Gegner lieferten sich weiterhin eindrucksvolle Ballwechsel, aber die besseren Antworten fand dennoch Lin. Dementsprechend entschied er die drei weiteren Sätze für sich und brachte den TTC mit seinem 3:1(8:11/11:7/11:6/11:7) Erfolg mit 1:0 in Führung.
Als zweiter war nun Truls Moregardh an der Reihe. Nach seinen Erfolgen in China, wo er für kurze Zeit den dritten Platz der Weltrangliste erreicht hatte und nun auf Platz 5 steht, war er motiviert, den zweiten Punkt für sein Team zu holen. Doch auch sein Gegner, Jonathan Groth wollte dieses Match für sich entscheiden, damit seine Mannschaft zurück ins Spiel kommt. Somit startete diese Begegnung gleich mit starken, eindrucksvollen Ballwechseln, weshalb es nach den ersten beiden Sätzen 1:1 stand. Doch Truls zeigte nochmal sein ganzes Können und entschied die beiden darauffolgenden Sätze ziemlich deutlich für sich. Dadurch stand es auch hier 3:1(11:7/4:11/11:5/11:6) für Truls, was die 2:0 Führung des TTC bedeutete.
Nun lag es an Dima Ovtcharov, den entscheidenden Punkt für seine Mannschaft zu holen. Auch hier durften sich die Fans über eine spannende Partie mit vielen gut platzierten, lehrreichen Ballwechseln freuen. Doch leider fand Dima nicht wirklich gut in seine Begegnung, weshalb die ersten beiden Sätze an seinen Gegner Kaii Konishi gingen. Im dritten Satz kämpfte sich Dima jedoch zurück und entschied diesen für sich, wodurch er wieder auf 1:2 aufholte. Der vierte Satz war dementsprechend sehr stark umkämpft, denn als Dima nur einen Punkt zurücklag, nahm er sofort seinen Timeout, um seinem Gegner keine Chance für einen Lauf zu geben. Allerdings tat ihm Konishi das gleich, als er 6:5 führte. Am Ende fand Dima leider keine passenden Antworten auf die entscheidenden Bälle und musste sich deshalb mit 1:3(7:11/6:11/11:5/9:11) geschlagen geben.
Somit ging es nun in das vierte Einzel, welches die beiden Spieler an erster Position, in dem Fall Lin Yun-Ju und Jonathan Groth, bestreiten durften. Auch hier fand Groth ein bisschen besser in die Partie, doch Lin zog nach. Bei dem Stand von 8:10 wehrte er beide Satzbälle ab und entschied den Satz dann noch für sich. Auch der zweite Satz wurde mit vielen starken Ballwechseln geprägt, wodurch dieser sich auch erst in der Verlängerung entschied. Im dritten Satz wurde deutlich, dass Lin auch diesen für sein Team gewinnen wollte. Mit seinem druckvollen Spiel und dadurch gut platzierten Bällen, ließ er Groth keine Chance, wodurch er mit dem 3:0(13:11/12:10/11:4) Erfolg den 3:1 Sieg gegen die Polen besiegelte.
Nach diesem erfolgreichen Spiel am Vormittag ging es nun in der TTBL weiter. Vor der Rekordkulisse von 1000 Zuschauern empfing der TTC Neu-Ulm die Gäste der Borussia Düsseldorf, die leider ohne den amtierenden Europameister Dang Qiu, aber mit dennoch Top-Spielern, anreisten.
Wie auch im Spiel der Champions League machte Lin Yun-Ju den Auftakt, dieses Mal gegen Timo Boll. Sofort war klar, dass er an seinen Erfolg vom Vormittag anknüpfen möchte, denn beide Spieler lieferten sich ein sehr ausgeglichenes Match, welches am Ende dennoch an Timo Boll ging. Auch in den weiteren Sätzen lieferten sich die Spieler ein Match auf Augenhöhe mit sehr starken Ballwechseln, weshalb es gleich zu Beginn des Abends in den entscheidenden fünften Satz ging. Auch hier war lange nicht klar, wer den Satz und damit den ersten Punkt für sein Team holen würde, doch am Ende ging der Satz und damit das ganze Match mit 2:3 (9:11/11:8/3:11/11:6:9:11)knapp an den erfahreneren Timo Boll.
Weiter ging es mit Lev Katsman und Anton Källberg. Auch diese beiden Spieler lieferten sich von Beginn an lange und starke Ballwechsel, wodurch die ersten beiden Sätze auch hier hart umkämpft waren. Im dritten Satz dreht Källberg jedoch leider auf und Lev findet keine Antwort auf das druckvolle Spiel seines Gegners, weshalb er sich am Ende leider deutlich mit 0:3 (9:11/10:12/4:11) geschlagen geben musste.
Somit lag es nun an Vova Sidorenko, den TTC zurück in Spiel zu bringen. Doch auch dieser hatte kein leichtes Match vor sich, denn sein Gegner war der ehemalige Neu-Ulmer Teamkollege Kay Stumper, welcher zu dieser Saison zum Tabellenführer Borussia Düsseldorf gewechselt ist und sich auch in Topform befand. Dennoch zeigte Vova gleich, dass er es Kay nicht leicht machen wird, denn er startete sofort mit einem sehr druckvollen Spiel, was dann in sehr guten und starken Ballwechseln deutlich wurde. Allerdings traf Kay oft die besser platzierten Bälle, weshalb auch diese Begegnung schlussendlich deutlich mit 0:3 (9:11/5:11/7:11) an Kay Stumper ging, der somit den dritten und siegessichernden Punkt für Düsseldorf holte.
Durch diese Niederlage fällt der TTC Neu-Ulm in der Tabelle von dem zweiten auf den vierten Platz zurück. Aber davon lässt sich das Team von Trainer Dima Mazunov nicht beeindrucken, denn das nächste Heimspiel, am 27. November, ist das Pokal-Viertelfinale gegen den Post SV Mühlhausen. Dort wird sich der letzte Teilnehmer im Pokal Final Four, welches am 8. Januar in der heimischen ratiopharm arena gespielt wird, herausfinden.
Bericht: Nina Weidt
Lin Yun-ju, Timo Boll
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